Was bedeutet die Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie Schleswig-Holstein

Ab 2026 wird die Mehrwertsteuer Gastronomie Schleswig-Holstein auf 7 % gesenkt. Was das für Küstenbetriebe und Gäste bedeutet, liest du hier.

Die Entscheidung zur Senkung der Mehrwertsteuer, die auch die Mehrwertsteuer Gastronomie Schleswig-Holstein betrifft, sorgt für Aufsehen: Ab Januar 2026 soll sie dauerhaft auf 7 Prozent gesenkt werden. Für viele Betriebe an Nord- und Ostsee ist dies ein überfälliger Schritt. Denn die Rückkehr zu 19 Prozent im Jahr 2024 hatte für Preissprünge und Verunsicherung gesorgt. Nun stellt sich die Frage: Welche Folgen hat die Steueränderung für Gastronomen, Gäste und den Tourismus an der Küste Schleswig-Holsteins?


Zwischen Tradition und Existenzkampf

Wenn in St. Peter-Ording die Strandkörbe stehen und in Lübeck die Altstadt voller Touristen ist, lebt die Gastronomie auf. Doch hinter Fischbrötchen und frischem Matjes steckt ein hartes Geschäft. Die Gastronomie Schleswig-Holsteins kämpft seit Jahren mit steigenden Kosten, Fachkräftemangel und der Nachwirkung der Corona-Pandemie. Besonders die Rückkehr zum 19-Prozent-Satz Anfang 2024 traf die Branche schwer.

Viele Wirte mussten ihre Preise erhöhen. Für Gäste bedeutete das: Hauptgerichte, die plötzlich deutlich teurer waren. Familien überlegten zweimal, ob sie sich den Restaurantbesuch noch leisten können.


Planungssicherheit durch 7 Prozent

„Es gibt uns ein Stück Planungssicherheit zurück“, sagt ein Cafébetreiber aus Büsum. Er sieht die Senkung der Mehrwertsteuer Gastronomie Schleswig-Holstein als Chance, langfristig zu kalkulieren. Rund 80.000 Menschen sind hier in Restaurants, Cafés, Hotels und Strandbars beschäftigt. Viele Betriebe sind familiengeführt, häufig in zweiter oder dritter Generation. Für sie ist die Steuerlast keine Zahl auf dem Papier, sondern eine Existenzfrage.

Zum Fachkräftemangel gibt es hier mehr: Herausforderungen durch den Fachkräftemangel


Preisstabilität statt Preissenkung

Ein Irrtum wäre es zu glauben, dass die Preise automatisch sinken werden. Denn die Kostenlast bleibt hoch: Personal, Energie und Waren machen bereits 70 Prozent der Ausgaben aus. Viele Wirte erklären offen, dass sie die Senkung eher nutzen werden, um ihre Preise zu stabilisieren. Für Gäste ist das dennoch eine gute Nachricht. Wer mit der Familie in einem Fischrestaurant an der Nordsee essen geht, weiß: Schon kleine Preissteigerungen können ins Gewicht fallen.


Faire Bedingungen für alle

Ein weiterer Vorteil der geplanten Steueränderung: Sie schafft Fairness. Bisher galt: Take-away und Lieferessen werden mit 7 Prozent besteuert, während Restaurantbesuche mit 19 Prozent belastet sind. Viele Gastronomen empfanden das als Wettbewerbsnachteil. Mit der neuen Regelung wird diese Ungleichbehandlung endlich beendet. Das sorgt für gleiche Bedingungen und macht die Mehrwertsteuer Gastronomie Schleswig-Holstein transparenter.


Zwischen Hoffnung und Unsicherheit

Trotz aller Freude über die geplante Entlastung bleibt die Lage schwierig. Laut Dehoga Schleswig-Holstein rechnet jeder dritte Betrieb für 2025 mit Verlusten.

„Es ist wie ein Licht am Ende des Tunnels – nur wissen wir nicht, ob wir es bis dahin schaffen“, sagt eine Restaurantbesitzerin aus Flensburg. Diese Unsicherheit prägt die Branche, die sich täglich zwischen Personalsuche, steigenden Kosten und der Sorge um treue Stammgäste bewegt.


Bedeutung für Tourismus und Region

Die Gastronomie Schleswig-Holsteins ist weit mehr als ein Wirtschaftszweig. Sie ist Treffpunkt für Einheimische, Aushängeschild für Touristen und Teil der regionalen Identität. Wer an die Küste kommt, möchte nicht nur Wind und Wellen erleben, sondern auch den Geschmack des Nordens – ob beim fangfrischen Hering, im traditionellen Fischbrötchen oder beim Abendessen im Hafenrestaurant.

Mit einer dauerhaften Entlastung können Betriebe besser planen und ihre Angebote attraktiver gestalten. Das stärkt nicht nur die Gastronomen, sondern auch die gesamte Tourismuswirtschaft Schleswig-Holsteins.


Hoffnung mit Einschränkungen

Die Senkung der Mehrwertsteuer Gastronomie Schleswig-Holstein ab 2026 ist mehr als ein finanzpolitischer Schritt. Sie ist ein Signal, dass Politik und Gesellschaft den Wert der Gastronomie für Wirtschaft, Tourismus und Lebensqualität erkannt haben.

Doch bis dahin bleibt es ein Kraftakt. Die kommenden zwei Jahre werden entscheiden, wie viele Betriebe die Entlastung tatsächlich erleben. Klar ist: Mit der Senkung auf 7 Prozent kehrt ein Stück Sicherheit zurück. Ob daraus echter Aufschwung entsteht, hängt aber von vielen weiteren Faktoren ab – von den Kostenentwicklungen bis hin zur Fachkräftesituation.


Von Michael

M. ist Geschäftsführer und Gründer eine Agentur für Digitalisierung und Marketing und lebt in der Region Stuttgart. Schleswig-Holstein kennt er aus zahlreichen Urlauben – das Bundesland zwischen Nord- und Ostsee ist längst zu seinem Lieblingsreiseziel geworden. Er verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in Schleswig-Holstein und schätzt dabei besonders die Vielfalt zwischen Küstenregionen und den ruhigen, ländlichen Gebieten im Binnenland. Er schreibt auch für das Portal Hof-Nachfolge.de, wo er sich intensiv mit den Herausforderungen der Hofübergabe und landwirtschaftlichen Betriebsnachfolge auseinandersetzt. Seine Leidenschaft gilt dabei insbesondere den Menschen hinter den Betrieben und deren Geschichten. Darüber hinaus begleitet er mit der Digitalagentur 4everglen Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg bei ihren digitalen und strategischen Herausforderungen. Als Experte für Digitalisierung und zukunftsfähiges Marketing setzt er sich dafür ein, regionale Unternehmen und Kommunen fit für die Zukunft zu machen.