Balkonkraftwerk in Schleswig-Holstein – Ist das im Trend

Ein Balkonkraftwerk in Schleswig-Holstein ist das sinnvoll? Alle Infos zu Kosten, Vorschriften, Platzbedarf, Ertrag & Installation auf einen Blick.

Strom vom eigenen Balkon? Was für viele lange nach Zukunftsmusik klang, ist heute Realität – auch in Schleswig-Holstein. Mini-Photovoltaikanlagen, oft Balkonkraftwerke genannt, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch lohnt sich der Einstieg wirklich? Und was sollte man wissen, bevor man loslegt? Wir klären auf.


Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte Photovoltaikanlage, bestehend aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Es wird meist am Balkon, auf der Terrasse, am Gartenzaun oder auf einem Flachdach montiert – also überall dort, wo man ein bisschen Sonne einfangen kann.

Der Clou: Die Anlage wird über eine normale Steckdose mit dem Stromnetz der Wohnung verbunden. Der erzeugte Strom wird direkt ins Hausnetz eingespeist – die Kaffeemaschine, der Kühlschrank oder der Router nutzen ihn sofort.


Für wen lohnt sich ein Balkonkraftwerk in Schleswig-Holstein?

Gerade für Mieterinnen und Mieter oder Eigentümer:innen ohne eigenes Dach ist ein Balkonkraftwerk eine spannende Möglichkeit, sich an der Energiewende zu beteiligen – und gleichzeitig die Stromrechnung zu senken. Die Anlagen sind vergleichsweise günstig, wartungsarm und unkompliziert im Betrieb.

Ideal ist ein Standort mit möglichst viel Sonne – im besten Fall mit Süd-, Südost- oder Südwest-Ausrichtung.


Wann ist der Betrieb von einem Balkonkraftwerk in Schleswig-Holstein nicht sinnvoll oder nicht erlaubt?

Nicht immer ist der Betrieb möglich oder wirtschaftlich sinnvoll:

  • Keine direkte Sonneneinstrahlung? Dann bringt die Anlage wenig.
  • Vermieter verweigert die Zustimmung? Dann wird’s rechtlich schwierig – es sei denn, es handelt sich nur um eine frei aufgestellte Anlage.
  • Kein eigener Stromzählerzugang? Dann kann man den Eigenverbrauch schwer kontrollieren.
  • Veraltete Elektroinstallation? Dann sollte vorab eine Fachkraft prüfen, ob die Hausinstallation sicher ist.

Was sagen die Vorschriften zu einem Balkonkraftwerk in Schleswig-Holstein?

Seit 2024 gilt deutschlandweit: Balkonkraftwerke mit einer Leistung bis 800 Watt (Wechselrichter-Leistung) dürfen über eine Schuko-Steckdose angeschlossen werden. Die Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister ist weiterhin Pflicht – aber unkompliziert.

Schleswig-Holstein hat keine eigenen Sonderregeln, orientiert sich aber an den bundesweiten Vorgaben.

Wichtig: Bei Eigentumswohnungen sollte die Eigentümergemeinschaft zustimmen, bei Mietwohnungen der Vermieter.


Woher bekommt man ein Balkonkraftwerk in Schleswig-Holstein?

Mittlerweile bieten zahlreiche Händler und Online-Shops Komplettsets an. Auch lokale Energieversorger in Schleswig-Holstein – wie die Stadtwerke Kiel oder die Schleswig-Holstein Netz AG – informieren und vermitteln teilweise sogar Förderprogramme.


Was sollte man vor der Montage bedenken?

  • Tragfähigkeit prüfen: Ein Standardmodul wiegt ca. 20 kg.
  • Befestigung klären: Balkonhalterung, Wandmontage oder Aufständerung auf dem Boden – je nach Gegebenheiten.
  • Schattenwurf vermeiden: Bäume, Sat-Schüsseln oder andere Hindernisse mindern den Ertrag.
  • Steckdose und Stromkreis prüfen: Ideal ist ein eigener Stromkreis mit FI-Schutz.

Wie viel Platz braucht man?

Ein Modul misst etwa 1,70 × 1,10 Meter. Für zwei Module braucht man also rund 4 m² Fläche. Das passt auf viele Balkone, Terrassen oder Garagendächer – sofern genug Sonne vorhanden ist.


Welche Kosten entstehen?

Ein Balkonkraftwerk mit zwei Modulen kostet aktuell (Stand Mai 2025):

  • Komplettset (600–800 W): 500–900 Euro
  • Montagematerial: 50–150 Euro
  • Optional: Einspeisesteckdose: 80–120 Euro

Förderungen sind vereinzelt möglich, etwa von Kommunen oder Stadtwerken – das lohnt sich zu prüfen.


Wann rechnet sich die Investition?

Je nach Sonnenlage und Stromverbrauch liegt der jährliche Ertrag bei 500–800 kWh. Das spart rund 150–250 Euro pro Jahr – je nach Strompreis.

Die Amortisationszeit liegt zwischen 3 und 6 Jahren. Danach produziert die Anlage noch lange weiter – Solarmodule halten oft 20 bis 25 Jahre.


Welche Geräte kann man damit betreiben?

Mit 600–800 W Dauerleistung lassen sich typische Dauerverbraucher versorgen:

  • Kühlschrank
  • WLAN-Router
  • Standby-Geräte
  • Kaffeemaschine
  • Waschmaschine (teilweise)

Wichtig: Der Strom wird nicht gespeichert, sondern direkt verbraucht. Überschüsse fließen ins Netz – aktuell ohne Vergütung.


Fazit: Mini-Solaranlagen als Teil der Energiewende in SH?

Ja, Balkonkraftwerke sind auch in Schleswig-Holstein im Trend – und sie sind ein guter Einstieg in die private Stromerzeugung. Wer die nötigen Voraussetzungen mitbringt, kann nicht nur langfristig sparen, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen – direkt vom eigenen Balkon aus.


Tipp: Wer tiefer einsteigen will, sollte sich auch mit größeren PV-Anlagen, Stromspeichern oder Eigenverbrauchsoptimierung beschäftigen – denn die Sonne scheint auch an der Küste zuverlässig.


Von Michael

M. ist Geschäftsführer und Gründer eine Agentur für Digitalisierung und Marketing und lebt in der Region Stuttgart. Schleswig-Holstein kennt er aus zahlreichen Urlauben – das Bundesland zwischen Nord- und Ostsee ist längst zu seinem Lieblingsreiseziel geworden. Er verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in Schleswig-Holstein und schätzt dabei besonders die Vielfalt zwischen Küstenregionen und den ruhigen, ländlichen Gebieten im Binnenland. Er schreibt auch für das Portal Hof-Nachfolge.de, wo er sich intensiv mit den Herausforderungen der Hofübergabe und landwirtschaftlichen Betriebsnachfolge auseinandersetzt. Seine Leidenschaft gilt dabei insbesondere den Menschen hinter den Betrieben und deren Geschichten. Darüber hinaus begleitet er mit der Digitalagentur 4everglen Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg bei ihren digitalen und strategischen Herausforderungen. Als Experte für Digitalisierung und zukunftsfähiges Marketing setzt er sich dafür ein, regionale Unternehmen und Kommunen fit für die Zukunft zu machen.