Krankes Kind zu Hause? Was nun? Was tun?

Krankes Kind: Hier erfahren Eltern in Schleswig-Holstein, wie sie Arbeitgeber informieren, Kinderkrankengeld beantragen und die Betreuung organisieren.


Krankes Kind – was tun, wenn Eltern ausfallen?

Wenn das Kind hustet, Fieber hat oder sich übergibt, stehen Eltern oft vor großen Herausforderungen: Wer bleibt zu Hause? Wer meldet was? Und welche Rechte gibt es in Schleswig-Holstein? Für Familien und Arbeitgeber ist es wichtig, diese Fragen zu kennen, um Stress und Unsicherheit zu vermeiden.

Wer bleibt zu Hause?

Eltern haben das Recht, bei Krankheit des Kindes zu Hause zu bleiben. Nach §45 SGB V erhalten gesetzlich versicherte Arbeitnehmer Kinderkrankengeld, wenn das Kind unter 12 Jahre alt ist und die Betreuung notwendig wird.

In vielen Familien wird vorher abgesprochen, wer den Tag übernimmt. Alternativ kann ein Elternteil vormittags, der andere nachmittags daheim bleiben. Wichtig: Arbeitgeber frühzeitig informieren, um Ausfälle zu planen.

Krankmeldung – Schritt für Schritt

  1. Arbeitgeber informieren: Der Elternteil, der zu Hause bleibt, meldet sich sofort beim Arbeitgeber, nennt Grund und voraussichtliche Dauer.
  2. Kinderarzt aufsuchen: Der Arzt stellt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für das Kind aus, die als Nachweis beim Arbeitgeber dient.
  3. Krankenkasse informieren: Für Kinderkrankengeld muss die Krankenkasse die Bescheinigung erhalten. Viele Kassen in Schleswig-Holstein unterstützen den Antrag digital.

Eine frühzeitige und gut dokumentierte Meldung erleichtert den gesamten Prozess erheblich.

Kinderkrankengeld – Anspruch und Höhe

Eltern haben pro Kind 10 Tage Anspruch auf Kinderkrankengeld (Alleinerziehende 20 Tage). Bei mehreren Kindern erhöht sich der Anspruch auf 25 bzw. 50 Tage. Das Kinderkrankengeld beträgt bis zu 90 % des ausgefallenen Nettogehalts. In besonderen Fällen können zusätzliche Tage bei der Krankenkasse beantragt werden.

Tipps für Arbeitgeber in Schleswig-Holstein

Unternehmen profitieren von klaren Regeln:

  • Flexibles Arbeiten: Homeoffice oder Arbeitszeitänderungen erleichtern Eltern die Betreuung.
  • Digitale Krankmeldungen: Schnelle Kommunikation reduziert Ausfallzeiten.
  • Klare Richtlinien: Definierte Abläufe für Kinderkrankentage verhindern Missverständnisse.

Ein gutes Personalmanagement sorgt dafür, dass Eltern weniger Stress haben und das Kind die notwendige Betreuung erhält.

Praktische Tipps für Eltern

  • Frühzeitig informieren: Arbeitgeber, Kinderarzt, Krankenkasse.
  • Dokumente bereithalten: Arztbescheinigungen und Anträge für Kinderkrankengeld.
  • Absprachen treffen: Wer übernimmt welche Betreuung, ggf. mit Partner oder Co-Elternteil.
  • Flexibilität nutzen: Homeoffice oder geteilte Betreuung einplanen.

Fazit

Ein krankes Kind ist eine Herausforderung, aber mit klaren Prozessen, rechtzeitiger Information und flexiblen Lösungen lassen sich Ausfallzeiten minimieren. Eltern in Schleswig-Holstein haben gesetzliche Rechte, die sie absichern, während Arbeitgeber von klaren Abläufen und digitaler Kommunikation profitieren.

Von Michael

M. ist Geschäftsführer und Gründer eine Agentur für Digitalisierung und Marketing und lebt in der Region Stuttgart. Schleswig-Holstein kennt er aus zahlreichen Urlauben – das Bundesland zwischen Nord- und Ostsee ist längst zu seinem Lieblingsreiseziel geworden. Er verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in Schleswig-Holstein und schätzt dabei besonders die Vielfalt zwischen Küstenregionen und den ruhigen, ländlichen Gebieten im Binnenland. Er schreibt auch für das Portal Hof-Nachfolge.de, wo er sich intensiv mit den Herausforderungen der Hofübergabe und landwirtschaftlichen Betriebsnachfolge auseinandersetzt. Seine Leidenschaft gilt dabei insbesondere den Menschen hinter den Betrieben und deren Geschichten. Darüber hinaus begleitet er mit der Digitalagentur 4everglen Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg bei ihren digitalen und strategischen Herausforderungen. Als Experte für Digitalisierung und zukunftsfähiges Marketing setzt er sich dafür ein, regionale Unternehmen und Kommunen fit für die Zukunft zu machen.