Zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen: Von Umsatzrekorden zum Existenzkampf
Warum lokale Händler jetzt handeln müssen zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen
Seit Monaten häufen sich Gespräche, in denen mir Unternehmer und Gründer nicht nur aus Schleswig-Holstein von dramatischen Umsatzeinbrüchen berichten – teils bis zu 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Hauptgrund: Verbraucher kaufen zunehmend bei chinesischen Online-Plattformen wie Temu oder über chinesische Händler auf Amazon. Das extreme Preisgefälle wirkt wie ein Magnet. Doch hinter der Preisschlacht verbirgt sich ein massives Problem: Der lokale Handel steht unter existenziellem Druck und muss reagieren zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen.
Meine These: Wer glaubt, den Wandel aussitzen zu können, riskiert, bald nicht mehr am Markt zu sein.
Die chinesische Plattform-Offensive: Auswirkungen auf den lokalen Handel
1. Die Wahrheit hinter den Preisen zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen
Temu verkauft Produkte zu Preisen, die aus europäischer Sicht kaum wirtschaftlich erscheinen. Händler aus Schleswig-Holstein berichten von Artikeln, die sie für 3–4 Euro selbst produzieren – die bei Temu inklusive Versand zum selben Preis angeboten werden.
Warum das funktioniert:
- Massive staatliche Subventionen
- Niedrigste Produktionskosten
- Fragwürdige Wettbewerbspraktiken (inklusive Produktkopien und Markenrechtsverletzungen)
Tipp für Unternehmer:
Verstehen Sie, dass dieser Druck nicht kurzfristig verschwinden wird. Die politische Untätigkeit verschärft die Lage zusätzlich. Passen Sie Ihre Strategie jetzt an – nicht irgendwann zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen
2. Die Stimmungskrise: Warum Verbraucher billig kaufen
Auch die Kaufstimmung spielt eine Rolle. Viele Konsumenten reagieren empfindlich auf Preissteigerungen – obwohl die Einkommen in vielen Fällen sogar gestiegen sind.
Ursachen für das Verhalten:
- Verunsicherung durch politische und wirtschaftliche Krisen
- Angst vor Inflation
- Wunsch nach kurzfristiger Ersparnis
Strategischer Impuls:
Hinterfragen Sie Ihre Zielgruppen. Wollen Sie vor allem preisgetriebene Käufer bedienen – oder sich auf qualitätsbewusste, regionale Kunden konzentrieren lokale Händler jetzt handeln müssen zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen.
3. Amazon & Co. – Vom Marktplatz zur Konkurrenz
Amazon entwickelt sich zunehmend zur Plattform chinesischer Billiganbieter. Diese überfluten den Markt mit kopierten Produkten zu Preisen, bei denen lokale Händler nicht mithalten können.
Beobachtung:
Selbst Premiumdienste wie Amazon 360 bringen nur kurzfristige Entlastung.
Empfehlung:
Überprüfen Sie Ihre Abhängigkeit. Wer ausschließlich auf Amazon setzt, opfert Marge und Markenimage. Eigene Kanäle schaffen Unabhängigkeit.
4. Ungleichgewicht im Wettbewerb: Subventionen verzerren den Markt
Viele Unternehmer beklagen sich über eine unfaire Ausgangslage:
Was europäische Händler zahlen müssen:
- Steuern
- Verpackungs- und Umweltabgaben
- Hohe Versandkosten
Was chinesische Händler erhalten:
- Versandsubventionen
- Umgehung europäischer Gebühren
Handlungsempfehlung:
Treten Sie in den Dialog mit Verbänden und Politik. Faire Rahmenbedingungen entstehen nicht von allein – sie müssen eingefordert werden.
5. Strategien für die Zukunft: Markenstärke, Digitalangebote & Nähe schaffen zwischen Temu-Hype und sinkenden Umsätzen
Aus meiner Praxis als Berater zeigen sich klare Erfolgsmuster:
Eigenmarken stärken
Unternehmen mit klar positionierten Eigenmarken sind widerstandsfähiger gegen Preisdruck.
Digitale Services & Produkte
Nicht nur verkaufen, sondern Erlebnisse bieten – wie z. B. das Projekt Recurve28 mit einem digitalen Bogenschieß-Spiel in Kooperation mit Institut28.de.
Regionalität & Transparenz
Verbraucher honorieren regionale Produktion, offene Kommunikation und soziale Verantwortung.
Direktvertrieb ausbauen
Eigene Online-Shops und stationäre Geschäfte ermöglichen stabile Umsätze und direkte Kundenbindung.
Fazit: Wer jetzt nicht handelt, wird vom Markt verdrängt
Der Markt ändert sich rasant – und dieser Wandel ist nicht vorübergehend. Der Wettbewerb mit Temu & Co. ist strukturell, nicht saisonal.
Erfolgreich bleibt, wer jetzt konsequent umdenkt:
- Weg von Preisdruck
- Hin zu Qualität und Unverwechselbarkeit
- Direkter Draht zum Kunden
- Investitionen in Unabhängigkeit und Innovation
FAQ – Häufig gestellte Fragen aus dem Unternehmeralltag
1. Ist Temu wirklich eine Bedrohung für den deutschen Handel?
Ja, insbesondere für Anbieter austauschbarer Produkte mit wenig Markenbindung.
2. Helfen rechtliche Schritte gegen Produktkopien?
Kurzfristig ja – langfristig braucht es jedoch strategische Veränderungen statt Dauerklagen.
3. Bleiben wir auf Amazon?
Nur gezielt und strategisch. Eine vollständige Abhängigkeit ist gefährlich.
4. Was kann die Politik tun?
Faire Bedingungen schaffen – z. B. durch Subventionsabbau und konsequente Gebührenregelungen.
5. Sind Eigenmarken und digitale Produkte die Lösung?
Sie sind Teil der Lösung. Entscheidend ist, dass das eigene Angebot einzigartig und nicht direkt vergleichbar ist.