In der heutigen Arbeitswelt ist Flexibilität Trumpf und das Arbeiten im Café gehört für viele zur Tagesordnung. Viele Selbstständige und Homeoffice-Nutzer suchen sich nämlich alternative Arbeitsorte jenseits des heimischen Schreibtisches. Cafés scheinen auf den ersten Blick eine perfekte Lösung zu sein: ein gemütliches Ambiente, freies WLAN und die Möglichkeit, sich zwischendurch mit einem Kaffee oder Snack zu verwöhnen. Doch aus Sicht der Gastronomie ist dieses Verhalten nicht immer willkommen. Warum verlagern so viele ihre Arbeit ins Café, wie sehen Gastronomen dieses Phänomen und welche Maßnahmen könnten sie ergreifen, um eine faire Nutzung zu gewährleisten?

Warum arbeiten Menschen im Café?

Die Gründe für das Arbeiten im Café sind vielfältig. Viele schätzen die angenehme Atmosphäre, die eine kreative Arbeitsumgebung schafft. Andere entfliehen der Isolation des Homeoffice und suchen Gesellschaft, auch wenn es sich nur um das leise Treiben um sie herum handelt. Das kostenlose WLAN, das in vielen Lokalen angeboten wird, ist ein weiterer Pluspunkt. Zudem kann es motivierend sein, von anderen arbeitenden Menschen umgeben zu sein.

Die Perspektive der Gastronomen Für Café-Besitzer und -Mitarbeiter stellt diese Entwicklung jedoch eine Herausforderung dar. Tische sind blockiert, während der Umsatz oft gering bleibt. Wenn jemand mit einem einzigen Glas Wasser oder einem Cappuccino mehrere Stunden einen Platz besetzt, schmälert das die Einnahmen. Besonders in Stoßzeiten kann dies problematisch sein, wenn reguläre Gäste keinen Sitzplatz finden. Manche Café-Betreiber empfinden diese Art von Kundschaft als Belastung und suchen nach Lösungen.

Mögliche Maßnahmen gegen „Dauer-Sitzer“ Um das Problem zu lösen, setzen manche Cafés auf verschiedene Strategien:

  • Mindestverzehr: Einige Lokale verlangen einen bestimmten Mindestumsatz pro Stunde.
  • Zeitliche Begrenzungen: Es gibt Cafés, die Schilder aufstellen oder das Personal anweisen, Gäste nach einer bestimmten Zeit freundlich darauf hinzuweisen, dass ein weiterer Konsum erwünscht ist.
  • Kein kostenloses WLAN: Manche Cafés bieten bewusst kein Internet an, um die Anzahl der länger verweilenden Gäste zu reduzieren.
  • Getrennte Bereiche: Eine Alternative ist die Einrichtung von Arbeitszonen mit einer Nutzungsgebühr oder speziellen Angeboten für Laptop-Nutzer.

FAQs

Ist es unverschämt, im Café zu arbeiten?
Nicht zwingend. Wer etwas konsumiert und nicht den ganzen Tag einen Tisch blockiert, bewegt sich in einem fairen Rahmen.

Wie viel sollte man ausgeben, wenn man länger bleibt?
Eine gute Faustregel ist, pro Stunde etwas zu bestellen, z. B. ein weiteres Getränk oder eine kleine Mahlzeit.

Warum bieten Cafés dann überhaupt WLAN an?
Viele Gastronomen sehen es als Service für ihre Gäste, möchten aber trotzdem, dass dies in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen genutzt wird.

Welche Alternativen gibt es zum Arbeiten im Café?
Co-Working-Spaces, Bibliotheken oder spezielle Work-Cafés mit stundenweiser Abrechnung sind eine gute Alternative für alle, die nicht nur konsumieren, sondern auch einen Arbeitsplatz nutzen wollen.

Fazit:

Das Arbeiten im Café ist für viele eine attraktive Möglichkeit, dem Homeoffice zu entfliehen. Doch die Interessen von Gastronomen und Gästen sollten in Einklang gebracht werden. Wer fair konsumiert und die Regeln des Cafés respektiert, kann einen Mittelweg finden. Cafés, die klare Richtlinien aufstellen, schaffen eine Balance zwischen Gastfreundschaft und wirtschaftlichem Nutzen. Vielleicht ist die Zukunft des Arbeitens in Cafés nicht das komplette Verbot, sondern eine intelligente Steuerung durch Verzehrpflichten oder spezielle Arbeitsbereiche.

Von Michael

M. ist Geschäftsführer und Gründer eine Agentur für Digitalisierung und Marketing und lebt in der Region Stuttgart. Schleswig-Holstein kennt er aus zahlreichen Urlauben – das Bundesland zwischen Nord- und Ostsee ist längst zu seinem Lieblingsreiseziel geworden. Er verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in Schleswig-Holstein und schätzt dabei besonders die Vielfalt zwischen Küstenregionen und den ruhigen, ländlichen Gebieten im Binnenland. Er schreibt auch für das Portal Hof-Nachfolge.de, wo er sich intensiv mit den Herausforderungen der Hofübergabe und landwirtschaftlichen Betriebsnachfolge auseinandersetzt. Seine Leidenschaft gilt dabei insbesondere den Menschen hinter den Betrieben und deren Geschichten. Darüber hinaus begleitet er mit der Digitalagentur 4everglen Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg bei ihren digitalen und strategischen Herausforderungen. Als Experte für Digitalisierung und zukunftsfähiges Marketing setzt er sich dafür ein, regionale Unternehmen und Kommunen fit für die Zukunft zu machen.