Mehr als nur Zahlen – der Tourismus im echten Norden
Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist ein entscheidender Wirtschaftszweig, der nicht nur Arbeitsplätze sichert, sondern auch das kulturelle und soziale Gefüge des Landes prägt. Die neuesten Zahlen des Statistikamts Nord für die ersten drei Quartale 2024 zeigen ein gemischtes Bild. Trotz eines leichten Rückgangs im September bleibt der Tourismus insgesamt stabil auf Vorjahresniveau. Doch was bedeuten diese Zahlen wirklich? Und welche Herausforderungen und Chancen bietet die Zukunft?

Hypothese: Schleswig-Holstein hat die Chance, sich als nachhaltiges Ganzjahresziel zu etablieren, braucht jedoch innovative Ansätze und kontinuierliche Investitionen, um langfristig erfolgreich zu bleiben.


Fakten und Entwicklungen im Schleswig-Holstein-Tourismus

Stabilität trotz Herausforderungen

Laut Statistikamt Nord zählte Schleswig-Holstein von Januar bis September 2024 insgesamt 7.652.872 Gästeankünfte – ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen lag bei 31.635.134 und sank nur minimal um 0,3 Prozent. Diese Zahlen spiegeln eine bemerkenswerte Stabilität wider, insbesondere angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und witterungsbedingter Schwankungen.

ZeitraumAnkünfte 2024Ankünfte 2023VeränderungÜbernachtungen 2024Übernachtungen 2023Veränderung
Januar-September7.652.8727.640.978+0,1 %31.635.13431.726.960-0,3 %
September968.0251.031.371-6,1 %3.998.8874.077.614-1,8 %

Spitzenreiter: Ostsee und Nordsee

Die Ostsee bleibt mit 15.843.685 Übernachtungen der wichtigste Treiber des Tourismus in Schleswig-Holstein, gefolgt von der Nordsee mit 10.620.581 Übernachtungen. Diese Zahlen unterstreichen die ungebrochene Anziehungskraft der Küstenregionen, die weiterhin den Großteil des Gästeaufkommens ausmachen.

Wetter und Ferienzeiten: Ein doppelter Einflussfaktor

Der September 2024 zeigte einen deutlichen Rückgang bei den Gästeankünften (-6,1 %), was teils auf das Ende der Sommerferien in fast allen Bundesländern und das unbeständige Wetter zurückzuführen ist. Nach einer Hitzeperiode Anfang des Monats schlug das Wetter rasch in kühlere Temperaturen um, was sich negativ auf die Besucherzahlen auswirkte.

Positive Signale aus der Branche

Tourismusminister Claus Ruhe Madsen betonte, dass die Zahlen dennoch Anlass zu Optimismus geben. Er hob hervor, dass die Treue der Gäste eine wichtige Grundlage für die Zukunft sei. Auch Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH, zeigte sich zufrieden und betonte die Wirksamkeit der langfristigen Marketingstrategie.


Herausforderungen und Chancen

1. Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Schleswig-Holstein positioniert sich zunehmend als nachhaltiges Reiseziel. Initiativen wie der ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein unterstützen innovative und umweltfreundliche Konzepte. Dies könnte langfristig zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden, insbesondere bei umweltbewussten Zielgruppen.

2. Ganzjahrestourismus als Strategie

Die Fokussierung auf Schleswig-Holstein als Ganzjahresziel eröffnet neue Möglichkeiten, auch außerhalb der Hauptsaison Besucher anzuziehen. Wellnessangebote, kulturelle Veranstaltungen und Tagungsstandorte könnten dazu beitragen, die saisonale Abhängigkeit zu reduzieren.

3. Herausforderungen durch Fachkräftemangel und steigende Kosten

Trotz stabiler Zahlen stehen viele Betriebe vor großen Herausforderungen. Hohe Energie- und Personalkosten belasten die Rentabilität, und der Fachkräftemangel erschwert den Betrieb. Hier sind gezielte Fördermaßnahmen und eine Stärkung der beruflichen Bildung notwendig.

4. Digitalisierung als Schlüssel

Die Digitalisierung bietet enorme Potenziale, von Buchungsplattformen bis hin zu personalisierten Angeboten. Betriebe, die frühzeitig in moderne Technologien investieren, können sich Wettbewerbsvorteile sichern.


Fazit: Stabil, aber ausbaufähig

Der Tourismus in Schleswig-Holstein zeigt sich 2024 stabil und widerstandsfähig, bleibt jedoch hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück. Die langfristige Sicherung der Branche erfordert innovative Ansätze, nachhaltige Konzepte und eine Stärkung der Infrastruktur. Der Fokus auf Ganzjahrestourismus und die Nutzung digitaler Technologien könnten dabei entscheidende Rollen spielen.


FAQ: Häufige Fragen zum Tourismus in Schleswig-Holstein

1. Warum ist die Ostsee beliebter als die Nordsee?
Die Ostsee bietet eine Vielzahl an Stränden, familienfreundliche Angebote und ein oft ruhigeres Klima. Zudem gibt es dort mehr große Urlaubsorte mit umfangreicher Infrastruktur.

2. Wie beeinflusst das Wetter den Tourismus?
Schwankende Wetterbedingungen, wie sie 2024 im September zu beobachten waren, können kurzfristige Rückgänge bei den Besucherzahlen verursachen.

3. Welche Regionen sind außerhalb der Küsten beliebt?
Das Binnenland mit Regionen wie der Holsteinischen Schweiz oder dem Naturpark Aukrug zieht zunehmend Naturliebhaber und Aktivurlauber an.

4. Welche Maßnahmen können die Branche stärken?
Gezielte Förderprogramme, Investitionen in Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen können langfristig helfen.

5. Welche Rolle spielt der ADAC-Tourismuspreis?
Der Preis fördert innovative und nachhaltige Projekte, die den Tourismus in Schleswig-Holstein langfristig stärken können.

Quelle:

SH-Tourismus-Vorjahresniveau

Manuela Schütze, Pressesprecherin
Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH), Wall 55, 24103 Kiel

Von Admin

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